Die Prinzipien sind allgemeingültige Merksätze, die helfen können, konzentriert und zentriert zu beleiben. Sie helfem im Kampf sowie beim Training und der Entwicklung.
#1 Nicht getroffen werden
Jede Verletzung durch die Klinge des Gegners bedeutet einen großen Nachteil. Eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und Schmerzen beschränken die Fähigkeit zu kämpfen, was höchstwahrscheinlich zu einer Niederlage und im schlimmsten Fall zum Tode führt. Wer schneller stirbt ist länger tot.
#2 Der Fuß begleitet die Hand
Jede Aktion mit dem Schwert, die Fußarbeit erfordert, muss in der Reihenfolge Schwert – Fuß erfolgen. Würde zuerst der Fuß gesetzt und dann das Schwert bewegt, würde man seine Absicht telegrafieren und der Gegner könnte sich darauf einstellen. Außerdem sind Gleichgewicht und damit Präzision besser, wenn Schläge aus einer stabilen Basis heraus erfolgen. Ebenfalls ist der Angriff sehr viel schneller, weil man nicht während der Aktion in Position gehen muss.
#3 Langsam ist präzise und präzise ist schnell
Jede Technik, die mit hohem Tempo gelernt wird, wird unsauber ausgeführt. Man kann nur dann den vollen Umfang aller beteiligten Körperpartien erfassen und verstehen, wenn man die Technik langsam und präzise erlernt. Hat man das erreicht, vollführt der Körper diese Technik von alleine schnell und präzise.
#4 Kämpfe mit Absicht
Beginne oder akzeptiere nur dann einen Austausch, wenn das Ziel klar ist. Einen Austausch zu beginnen, ohne das Ziel zu kennen, führt häufig zu Reaktionen ohne Voraussicht. Es ist wichtig, ein Ziel zu haben und dieses zu verfolgen. Erkennt man, dass das Ziel nicht zu erreichen ist, zieht man sich zurück und beginnt einen neuen Angriff mit neuem Ziel.
#5 Das Zentrum beherrschen, nicht besetzen
Zwischen den Kämpfern, die sich in mittlerer Mensur befinden, liegt das Zentrum des Kampfes. Es muss das Ziel sein, dieses Zentrum zu beherrschen. Niemals aber sollte man es besetzen, denn dann macht man sein Schwert oder seine Hände leicht zum Ziel.
#6 Kenne deine Rolle
Um Doppeltreffer zu vermeiden und die Kontrolle über den Kampf zu behalten ist es wichtig zu wissen, ob man der agierende oder der reagierende Teil des Kampfes ist. Diese Rollen können sehr schnell wechseln und sind nicht immer so offensichtlich.
#7 Nur in gedeckte Bereiche eintreten
Sei immer Vorbereitet. Bewege nicht deinen Körper in eine Richtung und deine Klinge in eine andere. Decke dich immer mit deinem Schwert, bevor du die Position änderst. Behalte die Klinge immer zwischen dir und deinem Gegner.
#8 Auf das Tempo achten
Kampf und Kämpfer folgen einem Rhythmus. Es ist wichtig, den Rhythmus des Gegners zu erkennen, den eigenen Rhythmus aber zu verbergen. Die Störung des gegnerischen Rhythmus ist häufig der erste Schritt zum Sieg.
#9 Erst Position, dann Aktion
Eine schlecht vorbereitete Aktion kann dir schnell Probleme bereiten. Sei sicher, dass dein Stand stabil und deine Hand ruhig ist, bevor dein Angriff startet. Besinne dich auf die Grundlagen und stehe stets sicher und halte dein Schwert korrekt.
#10 Lesen und Programmieren
Um einen Kampf erfolgreich zu bestreiten, muss man seinen Gegner kennen. Dies kann während des Kampfes dadurch geschehen, dass man Finten und leicht lesbare Techniken einsetzt. So lassen sich die Reaktionen des Gegners sehr leicht ablesen und einschätzen. Ist der Gegner jemand, der auch auf den zweiten gleichen Angriff mit dem gleichen Konter reagiert, wird er es wohl auch beim dritten Mal machen. Es ist auch möglich, dem Gegner vorzutäuschen, er hätte uns gelesen. Wir reagieren immer gleich, solange keine Gefahr droht, aber im entscheidenden Moment ändern wir die Taktik und überraschen so den Gegner.
#11 Winkel schaffen
Stehen sich zwei Kämpfer frontal gegenüber, haben beide die gleichen Möglichkeiten. Um einen Vorteil zu erzeugen, sollte man sich in einem Winkel zum Gegner befinden, der schwerer zu decken ist.
#12 Die Schönheit in der Kunst
Die Schönheit in der Kunst ist, trotz Angriff und Riposte noch elegant und Leichtfüßig zu erscheinen. Es muss der Eindruck entstehen, als würde der Kampf völlig Mühelos bestritten. Dazu ist eine absolut saubere Fußarbeit notwendig, ebenso aber ein Sinn für Schwung und Energie des Schwertes. Geschwungene, kreisende Bewegungen der Klinge vor, während und nach einer Begegnung der Klinge vermitteln den Eindruck, mit einer Absicht zu fechten und die Kontrolle zu haben. Ein schöner Kampf ist sehr viel angenehmer zu kämpfen und anzuschauen.
#13 Der Fuß bewegt nicht die Schulter
Ein großer Teil der Fußarbeit zielt darauf ab, den Körper so zu bewegen, dass die geplanten Aktionen für den Gegner nicht zu erahnen sind. Körper und Schwert müssen ohne sichtbare Anstrengung bewegt werden, wie gleiten auf Eis.
#14 Füße sind Balance
Achte immer auf korrekte Fußarbeit. Trennst du deine Füße vom Körper, gerätst du aus dem Gleichgewicht, was sofort von deinem Gegner ausgenutzt werden wird.