Fechtbuch

Allgemein

Wir fechten einen eleganten Stil. Er wird nach Möglichkeit in aufrechter, erhabener Körperhaltung gefochten. Die Bewegungen von Angriff und Verteidigung sind stets von Mühelosigkeit geprägt, werden mit wenig Energieaufwand und kleinen Wegen ausgeführt.

Das Ziel dieses Stiles ist es, einen Kampf zu beenden, ohne töten zu müssen. Deshalb ist die allgemeine Charakteristik eher defensiv und kontrolliert.

Körperhaltung

Die Körperhaltung ist stets Aufrecht im Rücken, leicht gebeugt in den Knien. Die Füße stehen etwa Schulterbreit auseinander, das Schwert wird in der Führungshand gehalten. Ein Rechtshänder wird das Schwert in der rechten Hand halten und damit auch mit dem rechten Fuß vor dem linken stehen. Beim Linkshänder natürlich entsprechend anders herum.

Ganz generell sollte die Körperhaltung Erhabenheit und Eleganz ausstrahlen. Es geht nicht darum, wie ein lauerndes Tier auf seine Chance zu warten. Ganz im Gegenteil: der erfahrene Fechter bestimmt den Verlauf des Duells, steht jederzeit über den Dingen und hat den Überblick.

Handhaltung

Auch, wenn es bei der Klinge eines Lichtschwertes natürlich nicht in dem Sinne eine Schneide gibt, sprechen wir von der wahren und der falschen Schneide. Machen wir uns nichts vor, jegliche Berührung mit der Klinge eines Lichtschwertes ist fatal und zieht ernste Verletzungen nach sich. Im Training allerdings ist es von Vorteil, der Klinge eine Schneide anzudichten, um die Hand- und damit auch die Körperhaltung zu beschreiben.

Die Handhaltung sollte stets so sein, dass ein erwarteter Druck nicht von den Fingern, sondern vom Handballen abgefangen wird. Das führt dazu, dass die Hand leicht zum Handrücken abgeknickt wird.

Um die Beschreibung von Techniken zu vereinfachen, teilen wir die Positionen den Zahlen 1-4 zu.

Nachfolgende Beschreibung aus der Sicht eines Rechtshänders:

  • 1. Position: Klinge zeigt nach vorne, Handrücken nach links. Das bedeutet, wir halten den Schwertarm weit über den Kopf.
  • 2. Position: Handrücken zeigt nach oben, Schwert befindet sich seitlich vom Körper.
  • 3. Position: Handrücken zeigt nach rechts, Arm gestreckt nach unten.
  • 4. Position: Handrücken zeigt nach unten, Arm leicht angewinkelt.

Fußarbeit

Ganz generell zeigt der hintere Fuß mit den Zehen im 90° Winkel vom Gegner weg, während der vordere Fuß direkt auf den Gegner zeigt. Zum einen hilft diese Haltung dem Fechter, eine agile Fußarbeit zu entwickeln. Zum anderen beugt dies aber auch Verletzungen in den Knien vor. Man sollte immer darauf achten, dass Knie und Fuß in einer Linie sind, um das Knie zu schonen.

  • Position 1: Füße im 90° Winkel, die Hacken sind ca 4 Fingerbreit voneinander entfernt. Knie sind gestreckt.
  • Position 2: Füße im 90° Winkel, Füße etwas weniger als Schulterbreit auseinander. Knie leicht gebeugt.
  • Position 3: Ausfallschritt – Hinterer Fuß weiterhin 90° zum Gegner, vorderer Fuß entweder direkt auf den Gegner zeigend oder leicht nach innen geneigt. Füße ca 1,5 Schulterbreiten auseinander, aber nur soweit, dass man sich aus dieser verwundbaren Position schnell wieder zurückziehen kann.
  • Position 4: Kleiner Ausweichschritt zurück: leicht in den Knien, zeigt der linke Fuß immernoch 90° zum Gegner, der rechte setzt den Fußballen allerdings leicht hinter dem linken Fuß ab.

Schläge

Schläge werden im Training immer auf den oberen Teil der Brust oder den Kopf des Fechtpartners zielen. Das ist im Duell natürlich nicht so, dort wird wesentlich spontaner und freier agiert. Es ist aber wichtig, die Bewegungen korrekt zu lernen, um Verletzungen des eigenen Körpers und natürlich des Trainingspartners zu vermeiden.

Bei einem Schlag ist es immer von Vorteil, die Kraft der Bewegung aus der Hüfte zu holen, wenn man weit ausholt. Das spart Kraft und beugt Verletzungen vor. Dazu unbedingt auf die Stellung der Füße achten. Der vordere Fuß sollte möglichst in die gleiche Richtung wie das vordere Knie zeigen. Beim drehen den hinteren Fuß mitbewegen, damit keine Spannung im hinteren Knie entsteht.

  • Schlag 1: von rechts oben nach links unten.
  • Schlag 2: von links oben nach rechts unten.
  • Schlag 3: von rechts unten nach links oben. Trefferzone ist zwischen Knie und Schulter.
  • Schlag 4: von links unten nach rechts oben
  • Schlag 5: horizontal von rechts nach links
  • Schlag 6: horizontal von links nach rechts
  • Schlag 7: vertikal von oben nach unten.
  • Schlag 8: vertikal von unten nach oben

Bei Angriffen mit mehr Energie ist es wichtig zu beachten, dass der Schwung aus dem Körper, nicht aus der Schulter oder dem Arm kommt, vielmehr aus der Drehung der Hüfte. Wenn die Energie der Drehung des Körpers entnommen wird, muss unbedingt auf eine ergonimische Position von Schultern, Hüfte und Kniegelenken geachtet werden.

Paraden

Paraden sind nach den Schlägen benannt, die sie parieren sollen.

  • Parade 1: Klinge stehend, schützt die linke Seite von der Schulter bis über den Kopf. Klinge steht diagonal von außen nach innen.
  • Parade 2: Klinge stehend, schützt die rechte Seite von der Schulter bis über den Kopf. Klinge steht diagonal von innen nach außen.
  • Parade 3: Klinge hängend, schützt das linke Knie. Klinge leicht nach außen und vorne.
  • Parade 4: Klinge hängend, schützt das rechte Knie. Klinge leicht nach außen und vorne.

Gänge

Es wird in Gängen gekämpft. Ein Gang geht so lange, bis ein tödlicher Treffer gelandet wird. Dann trennen sich die Partner und der nächste Gang beginnt.

Tödliche Treffer sind Kopf, Oberarm, Körper. Wird ein Körperteil nicht klar getroffen sondern nur leicht gestreift, kann noch weitergekämpft werden.